Die Grasheiden der Münchener Schotterebene kommen im Gegensatz zu den Zwergstrauchheiden Norddeutschlands auf kalkhaltigen Böden vor. Diese Pflanzengesellschaften, die auch als Kalkmagerrasen bezeichnet werden, sind an nährstoffarme und trockene Standorte angepasst. Mit über 200 Pflanzenarten von denen ca. 40 auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen, sowie einer Vielzahl seltener Tierarten gehören sie bei uns zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften, die heute vom Aussterben bedroht sind.
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Grasheiden wurden früher über Jahrhunderte extensiv bewirtschaftet als Mähwiesen und Weidegründe für das Vieh der umliegenden Dörfer. Der geringe Aufwuchs ist jedoch heute für eine ertragreiche Landwirtschaft nicht mehr interessant. Deshalb müssen die Heiden heute in Anlehnung an frühere Wirtschaftsweisen regelmäßig gepflegt werden. Andernfalls würden im Laufe der Zeit seltene Arten verschwinden und es würden sich hier wieder Gebüsch und Bäume ansiedeln.
Im Projektgebiet des Heideflächenvereins kommen ursprüngliche Grasheiden nur noch in der Garchinger Heide, auf sogenannten Brennen, das sind trockene, erhöhte Bereiche der Isarauen und im Mallertshofer Holz vor. Im Umfeld dieser Gebiete wird versucht, auf ehemals ackerbaulich genutzten Flächen wieder Heide anzusiedeln. Südlich davon liegen noch große Heideflächen auf Oberschleißheimer Flur, sowie auf den ehemaligen militärischen Übungsplätzen der Panzerwiese und der Fröttmaninger Heide, die durch die Nutzungseinflüsse jedoch sehr beeinträchtigt sind.
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